Währungsspekulationen: Lukrative Sondersituationen am Devisenmarkt
Der Devisenmarkt ist die Königsdisziplin für Anleger. Laut der alle drei Jahre durchgeführten BIZ-Zentralbankerhebung lag der Tagesumsatz an den Devisenmärkten im April 2013 bei unglaublichen 5.300 Mrd. Dollar pro Tag. Während früher institutionelle Investoren im Geschäft mit Dollar, Yen, Euro & Co. völlig unter sich waren, kommen Privatanleger inzwischen auf einen Marktanteil von knapp vier Prozent am globalen Devisenhandel – mit steigender Tendenz.
Freilich erfordert der Devisenhandel komplexes Wissen rund um volkswirtschaftliche Zusammenhänge und konjunkturelle Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern. Dennoch finden Anleger am Währungsmarkt auch Sondersituationen vor, die einfacher zu greifen sind und die sich mittels bestimmter Zertifikate geschickt ausnutzen lassen. Aktuell ist vor allem das britische Pfund interessant: Am 23. Juni stimmen die Briten über den Verbleib ihres Landes in der Eurozone ab. Derzeit halten sich Brexit-Gegner und -Befürworter die Waage. Doch aufgrund der hohen Zahl an Unentschlossenen ist der Ausgang völlig offen. Die Unsicherheiten haben Spuren hinterlassen: Das Pfund ist gegenüber dem Euro jüngst auf den tiefsten Stand seit fast zwei Jahren gefallen.
Solange der mögliche Brexit nicht vom Tisch ist, wird eine nachhaltige Erholung des Pfunds auf sich warten lassen. Mit näher rückendem Referendum sind sogar neue Tiefs möglich. Darauf spekulieren Anleger mit einem Euro/Pfund Turbo Bull-Zertifikat von UniCredit onemarkets, dessen Laufzeit kurz nach dem Referendum endet (ISIN DE000HU3X921). Der Hebel liegt bei knapp zehn.
Eine interessante Sondersituation finden Anleger derzeit auch beim Währungspaar Dollar/Yen vor. Jahrelang hatten sich Investoren in Yen verschuldet und das Geld in höher verzinsten Währungsräumen angelegt. Ein großer Teil dieser als „Carry Trade“ bezeichneten Geschäfte wird aktuell rückabgewickelt. Daher wertet der Yen gegenüber dem Dollar massiv aus. Der Trend ist selbstverstärkend: Wenn der Yen steigt, kommen weitere Investoren unter Druck und müssen ihre Carry Trades auflösen.
Nach dem Absturz scheint der Dollar nun jedoch knapp über der langfristig bedeutsamen Unterstützungszone, die sich von 104,13 Yen bis 106,65 Yen erstreckt, einen Boden gefunden zu haben. „Ein mögliches Erholungsziel wäre aus heutiger Sicht bei 110,00 bis 111,50 Yen anzusiedeln. Darüber wäre eine Ausdehnung in Richtung 114/115 Yen denkbar“, so die Chartanalysten der Commerzbank. Mit einem Turbo setzen spekulative Anleger auf eine Erholung des Dollars (ISIN DE000CZ4PF26).
Die interessanteste Wette bleibt für uns aber der Euro/Dollar-Wechselkurs. Nach dem scharfen Ausverkauf im ersten Quartal 2015 haben sich die Marken von 1,05 Dollar und 1,15 Dollar als signifikante Wendepunkte einer Seitwärtsrange herauskristallisiert. Auch der jüngste Anstieg endete bei 1,1465 Dollar, also unterhalb des Widerstands. In unserem Musterdepot spekulieren wir mit einem Inliner (ISIN DE000SE32Y32) von Société Générale darauf, dass sich der Wechselkurs weiterhin in einer engen Bandbreite bewegt, wobei wir mit den K.-o.-Levels 1,04 und 1,18 Dollar etwas Platz nach unten und nach oben gelassen haben. Da der Schein bereit in rund zwei Wochen das Laufzeitende erreicht, können Anleger den Blick auf einen bis 17. Juni laufenden Inliner richten (ISIN DE000SE32ZB7).
Sollte der Euro-Wechselkurs bis zum 17. Juni 2016 stets zwischen 1,04 und 1,18 Dollar notieren, wird der Inline-Optionsschein zum Maximalbetrag von zehn Euro je Stück zurückgezahlt. Auf Basis des aktuellen Briefkurses entspricht das einer Rendite von 61,3 Prozent. Da die Restlaufzeit nur rund sechs Wochen beträgt, ergibt sich eine aufs Jahr hochgerechnete Rendite von mehr als 430 Prozent. Nicht nur die Chancen, auch die Risiken sind erheblich: Sollte auch nur eine der beiden Barrieren verletzt werden, verfällt der Inliner sofort wertlos.
Die Grenzen sind recht eng gesetzt: Auf der Unterseite dürfte der Euro maximal bis knapp über 1,04 Dollar fallen. Das entspricht einem Abstand von gut neun Prozent. Auf der Oberseite ist bis 1,18 Dollar Luft. Der Risikopuffer zu dieser Marke liegt bei nur 2,8 Prozent. Jedoch notierte der Euro schon seit mehr als einem Jahr nicht mehr unter 1,05 Dollar beziehungsweise über 1,16 Dollar. Insofern verfügt der Inliner über ein ausgesprochen gutes Chance-Risiko-Verhältnis. Wir empfehlen spekulativen Anlegern den Kauf mit begrenztem Kapitaleinsatz.
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