Sorgenkinder an der Wiener Börse: Große Chancen bei den Wackelkandidaten
Mit einem Plus von fast 24 Prozent gehört der Wiener Leitindex ATX international zu den Besten seiner Klasse. Bei einzelnen Aktien fallen die Pluszeichen noch um einiges größer aus. Spitzenreiter ist aktuell Raiffeisen Bank International mit einem Kurszuwachs von 55,3 Prozent. Platz zwei der Performancerangliste belegt Telekom Austria mit 40,9 Prozent vor dem Flughafen Wien mit plus 39,8 Prozent.
Doch es gibt auch Verlierer: Mit einem Minus von 0,7 Prozent belegt die Zumtobel-Aktie aktuell den drittletzten Platz in der ATX-Rangliste. Anleger haben enttäuscht auf die Geschäftszahlen des Leuchtenherstellers reagiert. Der Umsatz reduzierte sich 2016/17 bedingt durch negative Währungseffekte um 3,9 Prozent auf gut 1,3 Mrd. Euro. Die um Sondereffekte bereinigte Ebit-Marge verbesserte sich hingegen von 4,3 auf 5,6 Prozent. 2017/18 wird mit einem Umsatzwachstum von drei bis fünf Prozent gerechnet. Zudem will Zumtobel weiter von der verbesserten Kostenposition profitieren und die bereinigte Ebit-Marge mittelfristig auf etwa acht bis zehn Prozent steigern. „Die starke negative Reaktion des Aktienkurses ist nur schwer nachvollziehbar“, so die Analysten der Erste Group Bank. Da der Titel im Konkurrenzvergleich mit Abschlägen gehandelt wird, können risikobereite Anleger mit einem Turbo Long-Zertifikat (ISIN AT0000A1PS13) von der Erste Group Bank auf einen Rebound setzen.
Ein Minus von 2,8 Prozent seit dem Jahreswechsel ist bis dato bei der Andritz-Aktie aufgelaufen. Bei dem Anlagenbauer verharrte der Umsatz im ersten Halbjahr 2017 mit knapp 2,78 Mrd. Euro ungefähr auf dem Vorjahresniveau. Dagegen legte das Vorsteuerergebnis (Ebt) um zehn Prozent auf 188,9 Mio. Euro zu. Positiv ragt die Sparte „Pulp & Paper“ mit einem Auftragszuwachs von 27 Prozent hervor. Sorgenkind ist jedoch der Bereich „Hydro“, wo sich die Auftragslage im zweiten Quartal mit einem Einbruch von 40 Prozent deutlich verschlechtert hat. Weil Konzernchef Wolfgang Leitner für die zweite Jahreshälfte pessimistischer ist, soll der Umsatz im Gesamtjahr unter dem 2016er-Niveau landen. Bei der Profitabilität rechnet der Firmenlenker mit einem ähnlich hohen Niveau wie im Vorjahr. Als Reaktion auf den schwachen Ausblick knickte die Aktie deutlich ein. Da der Kursverfall übertrieben sein könnte, bietet sich ein Turbo Long-Zertifikat (ISIN AT0000A1AKX9) der Raiffeisen Centrobank (RCB) für eine Wette auf eine Kurswende an. Der Hebel des Papiers liegt bei 3,58.
Auch unterhalb des ATX gibt es Sorgenkinder. Bereits Ende Juli teilte der Feuerwehrausrüster Rosenbauer mit, dass er trotz stabiler Umsatzentwicklung für das erste Halbjahr 2017 einem Gewinneinbruch erwarte. „Einmalkosten für die Neuausrichtung der Personalstruktur in Österreich, außerplanmäßige Aufwendungen immaterieller Wirtschaftsgüter, die Unterauslastung in einigen Fertigungsbereichen, deutlich erhöhte Anlaufkosten bei den neuen Tochtergesellschaften sowie Wechselkurseffekte belasten das Halbjahresergebnis“, teilte das Unternehmen mit. Für das Gesamtjahr rechnet Rosenbauer nicht mit einer wesentlichen Besserung der Situation. Daher dürften sich Anleger vorerst mit Käufen zurückhalten. Da im Aktienkurs aber auch schon einiges an schlechten Nachrichten steckt, könnte der Einstieg in ein Capped Bonus-Zertifikat (ISIN AT0000A1LU39) von der RCB Sinn machen. Bei einem Puffer von 14,4 Prozent eröffnet es eine Renditechance von 9,5 Prozent.
Noch um einiges dramatischer ist die Situation beim Wäsche- und Strumpfhersteller Wolford. Wer hier einsteigt, braucht starke Nerven. Ein Wolford-Turbo (ISIN AT0000A0HRQ5) der RCB bildet Kursgewinne der Aktie des Strumpfherstellers mit einem Hebel von knapp 4,3 ab. Die Knock-Out-Schwelle, bei der das Zertifikat ausgestoppt wird, liegt bei 14,81 Euro. Diese Marke liegt rund 13,6 Prozent vom aktuellen Aktienkurs entfernt. Der Sicherheitspuffer ist also nicht besonders groß, daher ist das Papier nur zu kurzfristigen Spekulationszwecken geeignet. Falls die Wolford-Aktie zu irgendeinem Zeitpunkt die Knock-Out-Schwelle verletzt, wird der Turbo vorzeitig fällig und zum Restwert zurückgezahlt. Es empfiehlt sich, den Kapitaleinsatz gering halten und nach dem Einstieg einen Stopp zu setzen.
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