Rüstungsbranche: Die NATO hat die Weichen gestellt
Von: Christian Scheid
29.07.25 / Die Mitgliedsstaaten des Verteidigungsbündnisses wollen ihre Militärausgaben deutlich erhöhen, davon profitiert die Rüstungsindustrie. Mit welchen Zertifikaten Anleger in den Sektor investieren können..
Die NATO hat auf ihrem Gipfel in Den Haag eine sicherheitspolitische Zäsur beschlossen: Unter dem Eindruck von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und auf Drängen von US-Präsident Donald Trump haben sich alle Mitgliedsstaaten erstmals in ihrer Geschichte verpflichtet, spätestens von 2035 an jährlich fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Verteidigung und Sicherheit zu investieren. Bisher lag dieses Ziel bei zwei Prozent des BIP.
Die neue NATO-Vereinbarung sieht konkret vor, dass jeder Mitgliedsstaat künftig einen Betrag von mindestens 3,5 Prozent des BIP aufwenden muss, um „Kernanforderungen im Verteidigungsbereich zu decken und die NATO-Fähigkeitsziele zu erfüllen“. Hierunter fallen etwa Rüstungsgüter oder Gehälter für Soldatinnen und Soldaten. Die übrigen 1,5 Prozent sind für verteidigungs- und sicherheitsrelevante Bereiche wie Infrastruktur, Industrie und Resilienz vorgesehen – sprich, den Schutz kritischer Infrastruktur, des Cyberraums oder den Ausbau militärisch nutzbarer Straßen und Brücken. Zudem verpflichtet das neue Ziel alle Mitglieder, jährlich glaubwürdige Stufenpläne vorzulegen, die den Weg zur Zielerreichung dokumentierten. Hintergrund ist die fortwährende Kritik der USA an jenen NATO-Partnern, die selbst zehn Jahre nach Einführung des Zwei-Prozent-Ziels noch hinterherhinken.
Für Anleger markiert dieser politische Kurswechsel den Beginn eines strukturellen Aufwärtstrends. Die Verteidigungsbudgets der NATO-Staaten dürften in den kommenden Jahren um hunderte Mrd. Euro steigen – mit langfristiger Planungssicherheit, über Parteigrenzen und Legislaturperioden hinweg.
Eine Möglichkeit, um gezielt und breit gestreut in die europäische Rüstungsbranche zu investieren, bietet das Zertifikat (ISIN DE000DA0ACA0) auf den European Defence Index. Wir hatten das Wertpapier in Ausgabe 07.2025 vorgestellt. Damals war das Auswahlbarometer erst kurz zuvor gestartet. Inzwischen ist beim Zertifikat ein Plus von mehr als einem Viertel aufgelaufen. Aktuell läuft der European Defense Index seitwärts, was langfristig orientierten Anlegern eine Einstiegschance eröffnet (siehe auch Tabelle rechts).
Eine weitere Möglichkeit, in den Sektor zu investieren, bietet der Solactive Europe Aerospace and Defense Index an. Das Auswahlbarometer verfolgt die Kursentwicklung eines Aktienportfolios von Unternehmen, die schwerpunktmäßig in der europäischen Luft- und Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie tätig sind. Ein Zertifikat (ISIN DE000VD3J8Z2) von Vontobel bildet den Index ab. Für die Verwaltung des Produkts fällt eine Managementgebühr von 0,80 Prozent p.a. an.
Das in beiden Indizes enthaltene Schwergewicht Rheinmetall spricht laut Handelsblatt mit dem Finanzinvestor One Equity Partners (OEP) über eine mögliche Übernahme des Power Systems-Geschäfts. Darin sind mehrere Autozulieferer gebündelt, die Bauteile für Benzin- und Dieselmotoren für zivile Pkw und Nutzfahrzeuge herstellen. Rheinmetall würde sich durch die Abspaltung auf das boomende Rüstungsgeschäft konzentrieren. Jedoch befänden sich die Gespräche in einer frühen Phase und könnten noch scheitern.
Einstweilen geht bei der Aktie der Seitwärtstrend weiter, was sich mit bestimmten Derivaten optimal ausnutzen lässt. Um mit einem Discount-Zertifikat von BNP Paribas (ISIN DE000PJ0K010) in knapp einem Jahr die Maximalrendite von 17,7 Prozent zu erzielen, reicht es aus, wenn sich der Seitwärtstrend fortsetzt. Entscheidend ist, dass die Aktie am Laufzeitende bei mindestens 1.700 Euro steht. Spannend ist auch ein Inliner von Unicredit (ISIN DE000UG5Y0E8) mit den Barrieren 1.400/2.100 Euro. Bleibt die Aktie bis Oktober innerhalb dieser Spanne, winken 96,1 Prozent.
Die neue NATO-Vereinbarung sieht konkret vor, dass jeder Mitgliedsstaat künftig einen Betrag von mindestens 3,5 Prozent des BIP aufwenden muss, um „Kernanforderungen im Verteidigungsbereich zu decken und die NATO-Fähigkeitsziele zu erfüllen“. Hierunter fallen etwa Rüstungsgüter oder Gehälter für Soldatinnen und Soldaten. Die übrigen 1,5 Prozent sind für verteidigungs- und sicherheitsrelevante Bereiche wie Infrastruktur, Industrie und Resilienz vorgesehen – sprich, den Schutz kritischer Infrastruktur, des Cyberraums oder den Ausbau militärisch nutzbarer Straßen und Brücken. Zudem verpflichtet das neue Ziel alle Mitglieder, jährlich glaubwürdige Stufenpläne vorzulegen, die den Weg zur Zielerreichung dokumentierten. Hintergrund ist die fortwährende Kritik der USA an jenen NATO-Partnern, die selbst zehn Jahre nach Einführung des Zwei-Prozent-Ziels noch hinterherhinken.
Für Anleger markiert dieser politische Kurswechsel den Beginn eines strukturellen Aufwärtstrends. Die Verteidigungsbudgets der NATO-Staaten dürften in den kommenden Jahren um hunderte Mrd. Euro steigen – mit langfristiger Planungssicherheit, über Parteigrenzen und Legislaturperioden hinweg.
Eine Möglichkeit, um gezielt und breit gestreut in die europäische Rüstungsbranche zu investieren, bietet das Zertifikat (ISIN DE000DA0ACA0) auf den European Defence Index. Wir hatten das Wertpapier in Ausgabe 07.2025 vorgestellt. Damals war das Auswahlbarometer erst kurz zuvor gestartet. Inzwischen ist beim Zertifikat ein Plus von mehr als einem Viertel aufgelaufen. Aktuell läuft der European Defense Index seitwärts, was langfristig orientierten Anlegern eine Einstiegschance eröffnet (siehe auch Tabelle rechts).
Eine weitere Möglichkeit, in den Sektor zu investieren, bietet der Solactive Europe Aerospace and Defense Index an. Das Auswahlbarometer verfolgt die Kursentwicklung eines Aktienportfolios von Unternehmen, die schwerpunktmäßig in der europäischen Luft- und Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie tätig sind. Ein Zertifikat (ISIN DE000VD3J8Z2) von Vontobel bildet den Index ab. Für die Verwaltung des Produkts fällt eine Managementgebühr von 0,80 Prozent p.a. an.
Das in beiden Indizes enthaltene Schwergewicht Rheinmetall spricht laut Handelsblatt mit dem Finanzinvestor One Equity Partners (OEP) über eine mögliche Übernahme des Power Systems-Geschäfts. Darin sind mehrere Autozulieferer gebündelt, die Bauteile für Benzin- und Dieselmotoren für zivile Pkw und Nutzfahrzeuge herstellen. Rheinmetall würde sich durch die Abspaltung auf das boomende Rüstungsgeschäft konzentrieren. Jedoch befänden sich die Gespräche in einer frühen Phase und könnten noch scheitern.
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